von Lara Quarg (Q11)

Mit einiger Verspätung haben wir für die Schülerzeitung unseren „neuen“ Lehrer Herrn Loy interviewt. Einige Fragen nur zum Kennenlernen sind dabei, aber auch ein, zwei witzige. Auch die Antworten waren ziemlich gut. Also, los geht´ s.

Indiskret: Wie gefällt es Ihnen bis jetzt so an unserer Schule? Welche Erfahrungen haben Sie schon mit Schülern und Lehrern gemacht?

Herr Loy: Es gefällt mir hier prinzipiell total gut. Ich bin ja frisch aus dem Referendariat fest an die Schule gekommen: Das war jetzt also das erste Mal, dass ich nach den großen Ferien wieder an eine Schule zurückgehen konnte, bei der ich vor den großen Freien schon war und das hat mich echt gefreut. Ich habe mich auch schon darauf gefreut, dass ich hier jetzt wieder weitermachen kann, weil es mir hier eigentlich von Anfang an gefallen hat und ich die Stimmung unter den Kollegen wirklich gut finde. Auch mit den Schülern hat es von vornherein gut gepasst, es macht auch nach wie vor Spaß und ich habe sogar einige Klassen vom letzten Jahr dieses Schuljahr wieder.

Kommen Sie mit allen Ihren Klassen zurecht oder gibt es Problemklassen?

Nein, Problemklassen habe ich soweit keine, wobei ich ja jetzt nach und nach immer mehr Klassen kennenlerne. Ich habe aber bis jetzt nicht den Eindruck, dass es da eine Problemklasse geben könnte, es klappt eigentlich ganz gut meinem Eindruck nach.

Wo haben Sie früher gewohnt und an welcher Schule waren sie davor?

Ich war im Referendariat und im Studium durchgehend in München und habe im Halbjahreswechsel immer wieder andere Schulen besucht. Im Seminar war ich am Karls-Gymnasium in Pasing, dann ein halbes Jahr am Wittelsbacher Gymnasium an der Hacker-Brücke und noch im Wilhelms-Gymnasium. Gewohnt habe ich schon immer in der Nähe vom Ammersee, quasi zwischen Landsberg und München, und habe auch in dieser Zeit immer gependelt. Und jetzt geht´s statt nach München eben nach Augsburg.

Also wohnen Sie immer noch am Ammersee? Ist das nicht ein bisschen weit?  

Ja, es ist nicht der kürzeste Weg, aber wir fühlen uns da wohl.

Ich hoffe mal, dass Sie Augsburg schon ganz gut kennen.

 Naja, nicht so gut, wie ich es gerne kennen möchte, aber… 

Gefällt es Ihnen bis jetzt in Augsburg und was ist Ihre „Lieblingsattraktion“?

Von denen, die ich kenne, ist das auf jeden Fall das Fußballstadion, da war ich auch schon ein paar Male, aber die anderen kenne ich noch nicht so gut. Teilweise war ich mit den Schülern das erste Mal in bestimmten Gegenden in Augsburg, zum Beispiel habe ich mit der 6. Klasse einmal so eine Römererkundung gemacht und auch beim  Austausch der Griechen bin ich ein bisschen in der Stadt herumgekommen, aber früher war man natürlich auch schon einmal am Kö usw., das kennt man schon. Es gibt auch ganz coole Kneipen in Augsburg, aber da kenne ich zu wenige, um das jetzt für ganz Augsburg beurteilen zu können.

Wie kamen Sie auf die Kombination Griechisch-Latein–Mathe?

Wenn ich Griechisch und Latein nicht an der Schule gehabt hätte, hätte ich das garantiert auch nicht studiert und ich war auch nicht so jemand, der jetzt von Anfang an ein großer Latein-Fan war. In der Unterstufe war das halt ein Fach wie jedes andere, aber ab der Mittel- und Oberstufe, als man dann wirklich angefangen hat, Texte zu lesen und sich näher mit der Literatur, Philosophie und allem, was so dazugehört, beschäftigt hat, hat es mir dann richtig Spaß gemacht. Gerade in Griechisch war das dann auch total cool und deshalb habe ich mir zum Ende der Schulzeit hin dann überlegt, dass ich in die Richtung etwas machen möchte. Griechisch und Latein war als Kombination dann recht bald klar, aber da in Bayern ja nicht jede Schule Griechisch anbietet, gibt es da manchmal Engpässe, was bei mir zum Glück nicht der Fall war, vor allem nach der Referendariatszeit. Dann kann es sein, dass man erst einmal an einer Schule mit Griechisch nichts bekommt, und deshalb wird einem schon im Studium nahegelegt, dass man unbedingt noch ein drittes Fach dazunehmen sollte, mit dem man dann auch ins Referendariat geht, damit man sich dann theoretisch auch an anderen Schulen mit zwei Fächern bewerben kann. Wenn ich jetzt also mit Griechisch nichts gefunden hätte, hätte ich noch ein anderes Fach als drittes Fach zusätzlich zu Latein gebraucht. Die meisten erweitern im Bereich Latein-Griechisch mit Geschichte oder Deutsch, aber ich wollte mit Mathe erweitern, weil ich Mathe eigentlich auch schon immer ganz cool fand und mir zu Studienzeiten vieles mit Mathenachhilfe finanziert habe: So habe ich mir gedacht, dass ich das einfach einmal probiere. Im Studium musste man sich ganz schön durchbeißen, aber jetzt macht es auch Spaß.

Das ist dann auch ganz schön schwer mit Mathe im Studium, oder?

Mathe ist schon knackig im Studium, das andere ist natürlich auch nicht leicht, aber…

Ich verstehe Mathe ja jetzt schon nicht.

(lacht) Ja, aber das ist  nicht so schlimm, weil diese Erfahrung jeder Mathelehrer auch einmal gemacht hat. Das ist sehr heilsam.

Haben Sie eine bestimmte Vorgehensweise im Umgang mit den Klassen?

In Mathe ist es nicht so einfach, aber ich versuche immer, mit etwas zu starten, an dem sich dann auch alle beteiligen können. Es gelingt prinzipiell manchmal besser und manchmal schlechter, manchmal schätzt man das auch völlig falsch ein oder man glaubt, es könnte die Schüler interessieren, aber dem ist gar nicht so. Aber es ist ja eigentlich normal, dass man versucht, einen guten Einstieg zu finden. Es soll auf jeden Fall Spaß machen, der darf nicht zu kurz kommen, inhaltlich sollte nicht alles sterbenslangweilig sein und in der Kommunikation auch nicht.

Was sind Ihre Lieblingstexte?

In Griechisch mag ich Homer total gerne. Wir lesen auch gerade von Sophokles die „Antigone“, das ist ein Drama, aber mir gefallen die Texte generell sehr gut. Ich mag auch die Geschichtsschreiber wie Herodot und Thukydides, die ganz interessant sind.  Und Platon mit Sokrates, der ja selber nichts geschrieben hat, ist schon auch super.

In Latein finde ich die Dichtung wirklich super, vor allem Ovid ist genial, fast nicht zu übertreffen, finde ich. Catull, den ich ja gerade auch mit einer Klasse durchnehme, gefällt mir auch und macht auch total Spaß. Die Rhetorik, also die Reden, sind ebenfalls interessant, aber das ist insgesamt ein bisschen schwieriger, weil es für die Schüler herausfordernd ist, das zu übersetzen und ich finde, dass die Dichtung da ein bisschen peppiger ist. Das ist für mich einfach auch ein wenig näher an der Erfahrungswelt dran, zumindest Catull.

Haben Sie in Mathe eine Lieblingsformel oder ein Liebingsthema?   (lacht)

Der Satz des Pythagoras ist schon super, weil das sich auch total gut mit Griechisch verbinden lässt.

Sind Ihre Haare natürlich blond? (lacht)

Ja, sie sind natürlich blond. Noch sind auch fast alle blond. (lacht)

Okay, dann noch eine Aufgabe für Sie: Sie müssen diesen Satz beenden: Die Welt möchte ich über mich wissen lassen…

…, dass mir das, was ich mache, Spaß macht.

Zum Schluss noch eine Spaßfrage: Wem denken Sie, sind Sie am ähnlichsten: Putin, Erdogan, Trump oder Kim?

Frisurentechnisch bin ich Trump wahrscheinlich am ähnlichsten, auch wenn meine Haare alle noch da sind wo sie auch herauswachsen, aber persönlich will ich Trump auf jeden Fall nicht ähneln.

Lara Quarg