Fast 111 Jahre ist es heute her, dass die Titanic am 14. April 1912 auf ihrer Jungfernfahrt einen Eisberg rammte und sank – das wohl bekannteste Schiffsunglück der Welt.

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Die Titanic war zu ihrer Zeit das größte und luxuriöseste Schiff in ganz Europa und galt als „unsinkbar“. Auf ihrer Jungfernfahrt bewies sie aber das Gegenteil: Das Schiff steuerte auf einen Eisberg zu, den man viel zu spät bemerkte. In Folge versuchte der Kapitän noch daran vorbeizusteuern, doch die Titanic rammte den Eisberg trotzdem und wurde gegen ihn gepresst. Durch den Druck gaben die Nieten nach, das Schiff lief voll Wasser und über 1500 Passagiere sowie Besatzungsmitglieder starben – unter anderem, weil es viel zu wenige Rettungsboote gab.

Hier kommen sieben interessante Fakten über das vielfach verfilmte Unglück:

  1. Hätte man das Schiff retten können?

Der Physiker Metin Tolan von der TU Dortmund hat diese Frage beantwortet: Wäre die Titanic frontal mit dem Eisberg zusammengestoßen, hätte der Kapitän also nicht versucht, daran vorbeizukommen, wäre die Titanic nicht gesunken. Denn Stahl lässt sich nicht beliebig weit zusammendrücken, es wären nur die vordersten zwei Kammern des Schiffes mit Wasser vollgelaufen – anstatt fünf – und damit hätte sich die Titanic über Wasser halten können. Das ist auch der Grund, warum viele das Schiff damals für unsinkbar hielten.

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2. Überlebende Molly Brown

Als „die unsinkbare Molly Brown“ wurde die Frauenrechtsaktivistin als Überlebende der Titanic berühmt. Sie befand sich sicher in einem der unterbesetzten Rettungsboote, als um 2.20 Uhr die Schreie der Ertrinkenden erklangen und setzte sich vehement dafür ein, umzukehren, um noch ein paar Menschenleben zu retten. Doch sie war die einzige, – ihre Mitinsassen fürchteten, dass die im Wasser um ihr Leben Kämpfenden das Rettungsboot zum Kentern bringen würden. Das Boot half den Ertrinkenden nicht. Später errichtete Brown ein Titanic-Denkmal in Washington D.C., das noch heute existiert.

3. In 20 Jahren gibt es die Titanic nicht mehr

Da die Titanic nie geborgen wurde – und wohl auch nicht mehr wird – liegt sie seit 111 Jahren auf dem Grund des Nordatlantiks. Dort ist sie der Natur ausgesetzt und Bakterien zerfressen das Eisen regelrecht. In 20 bis 30 Jahren wird es das Wrack der Titanic nicht mehr geben.

4. Nazi-Verfilmung

Viele kennen den weltberühmten Film „Titanic“ von James Cameron aus dem Jahr 1997 mit Leonardo DiCaprio. Tatsächlich wurde das Schiffsunglück allerdings mehrere Male verfilmt – unter anderem auf Geheiß von Joseph Goebbels, dem führenden Propagandaleiter im Nationalsozialismus. In dem Film werden die Geschehnisse stark verfälscht und die deutschen Besatzungsmitglieder und Passagiere als die betrogenen Helden dargestellt. Tatsächlich war der Film vor allem im Ausland sehr erfolgreich.

5. „The Coward of Titanic“

So wurde einer der Passagiere genannt: J. Bruce Ismay. Er war der reiche Direktor der Gesellschaft, welche die Titanic gebaut hat, die „White Star Line“. Als die Titanic sank, wurden Frauen und Kinder zuerst auf die Rettungsboote gelassen und es war von Anfang an klar, dass auf ihnen nicht einmal für die Hälfte der Passagiere Platz wäre. Viele Männer halfen kräftig mit, um so viele Menschen wie möglich zu retten und akzeptierten dafür ihren eigenen Tod. Doch Ismay rettete sich auf ein für Frauen bestimmtes Rettungsboot, – das kostete ihn seinen Ruf, er wurde von der Presse zerfetzt.

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6. Alkohol rettet Leben

Einer der ärmeren Passagiere überlebte nur, weil er vor dem Untergang eine ordentliche Menge getrunken hatte, – der Alkohol hielt ihn im Wasser warm und er wurde lebendig daraus geborgen.

7. Titanic und Game of Thrones

Was soll das denn? Nun, die beliebte Serie „Game of Thrones“ wurde in einem Studio in Nordirland gedreht, – den „Titanic Studios“, in denen hundert Jahre zuvor die Titanic erbaut wurde.

Judith Zaus, 10M