von Sara Schneider (7a)

Viele kennen sie: die Angst vor dem Tod. Doch was passiert wirklich mit uns, wenn wir sterben? So ganz genau weiß das keiner, aber es gibt die verschiedensten Theorien und Vorstellungen. Da es sehr viele verschiedene Religionen auf der Welt gibt, werden hier nur einige der bekanntesten aufgeführt.


  • Griechische Mythologie

Die alten Griechen zum Beispiel glaubten, dass menschliche Seelen nach dem Tod ihres Körpers in die Unterwelt (den Hades) kommen, wobei nur bei den wenigsten eine Ausnahme gemacht wird. Diese wurden zu Göttern und stiegen zum Olymp, dem heiligen Berg der Götter, auf. Die Unterwelt besaß aber noch zwei andere Namen: Erebos und Orkus. Alle drei sind zugleich die Namen der Götter, die sie beherrschen.

Die Seele wird von dem Fährmann Charon über den unterirdischen Fluss Styx gefahren, der die Ober- von der Unterwelt trennt. Um Charon zu bezahlen, wurde dem Toten eine Geldmünze, der sogenannte Obolus, unter die Zunge gelegt. Den Eingang zum Totenreich bildet eine Kluft, bei der man sich nicht einig ist, ob sie am Ende der Welt am Ufer des Okeanos im Land der Kimmerier oder im Hain Persephones liegt. Dort stürzen die Fluten der beiden Flüsse Kokytos und Pyriphlegethon, die das Totenreich umgeben, in die Tiefen.

Zudem bewacht der dreiköpfige Höllenhund Kerberos den Eingang zum Hades, sodass kein lebender Mensch in die Unterwelt gelangt und keine tote Seele sie verlässt. Dabei gab es jedoch zwei Ausnahmen: Herkules, der Kerberos Maulkörbe anlegte und ihn mit an die Oberfläche nahm um eine Aufgabe von König Eurystheus zu erfüllen, und Orpheus, ein begnadeter Sänger und Dichter, der in die Unterwelt kam um seine Geliebte Eurydike von den Toten zurückzuholen.

Herkules bringt Kerberos zu Eurystheus

Zudem bewacht der dreiköpfige Höllenhund Kerberos den Eingang zum Hades, sodass kein lebender Mensch in die Unterwelt gelangt und keine tote Seele sie verlässt. Dabei gab es jedoch zwei Ausnahmen: Herkules, der Kerberos Maulkörbe anlegte und ihn mit an die Oberfläche nahm um eine Aufgabe von König Eurystheus zu erfüllen, und Orpheus, ein begnadeter Sänger und Dichter, der in die Unterwelt kam um seine Geliebte Eurydike von den Toten zurückzuholen.

Die ursprüngliche Vorstellung war, dass alle menschlichen Seelen ihr Dasein im Hades fristeten. Dabei war es egal, ob jemand reich oder arm war oder großes Ansehen genoss. Später kam die Vorstellung auf, dass ein Totengericht bestehend aus den Totenrichtern Minos, Aiakos und Rhadamanthys auf der mit Asphodelos (ein Affodill-Gewächs) bewachsenen Wiese über das Schicksal der Seele entschieden. Die meisten Seelen kamen in die vom Fluss des Vergessens (Lethe) umflossene, elysische Gegend und „lebten“ dort entweder vollkommen schmerz- und freudlos als Schatten auf der Asphodelos-Wiese oder in ewiger Glücksseligkeit im Elysion. Eine letzte Vorstellung besagt, dass sich das Elysion in weiter Ferne und jenseits des Flusses Okeanos auf den Inseln der Seligen befinde.

Wenn sich jedoch ein Mensch von den Göttern lossagte oder eine ähnlich schwere Straftat beging, so wurde er in den Tartaros geworfen. Dies ist der tiefste Punkt der Unterwelt und ist von unheimlichen Kreaturen bewohnt. Dort musste der Frevler dann eine nie endende Arbeit ausführen. Einer der bekanntesten „Insassen“ des Tartaros ist Sisyphus. Er wollte einfach nicht sterben und machte dafür sogar den Tod höchstpersönlich betrunken, als dieser vor seiner Tür auftauchte. Dafür sperrte Zeus ihn dann in den Tartaros, wo er nun bis in alle Ewigkeit einen schweren Stein einen Berg hinaufrollen muss. Und wenn er fast angekommen ist, so rollt der Stein wieder hinunter und er muss von neuem anfangen. (Anmerkung vom Setza: Wenigstens hatte der einen sicheren Arbeitsplatz…)

Sogar noch am heutigen Tage spricht man bei einer schwierigen und fast endlosen Aufgabe von einer „Sisyphusarbeit“.


  • Römische Mythologie

Die Römer glaubten an dasselbe wie die Griechen mit dem Unterschied, dass Hades den Namen Pluto trug.


  • Nordische Mythologie

In der nordischen Mythologie war der Glaube an das Totenreich Hel weitverbreitet. Der Name Hel, der sowohl die Unterwelt als auch die sie beherrschende Riesin bezeichnet, ist mit dem deutschen Wort Hölle verwand. Die Riesin Hel ist die Tochter von Loki, einem Gott aus dem Geschlecht der Asen, und der Riesin Angrboda. Ihre Haut ist zur Hälfte von normaler Hautfarbe und zur anderen Hälfte blau-schwarz, was dafür steht, dass sie halb tot und halb lebendig ist. In manchen Geschichten wird Hel auch als teils jung und teils alt dargestellt.

Sie hat außerdem noch zwei Geschwister: die Midgardschlange und den Fenriswolf. Die Geschwister wurden von den Asen nach Asgard in die Heimat der Götter geholt, da die Asen den Kindern Lokis nicht trauten. Schließlich wurde die Schlange vom Göttervater Odin ins Meer geworfen, der Wolf an die Kette Gleipnir gebunden und Hel aus Asgard verbannt, woraufhin sie sich im Norden ihr eigenes Reich schuf, wo sie alle Kranken und Alten, die verstorben waren, zu sich holte. Die im Krieg gestorbenen Menschen hingegen kamen mit Hilfe der Walküren nach Walhall, wo sie an Odins Tafel speisen durften, während die Ertrunkenen der Meeresgöttin Rán gehörten.

Hel mit ihren Geschwistern

Das Reich Hel befindet sich unter den Wurzeln des Weltenbaumes Yggdrasil, auf dem alle Welten liegen. So auch Asgard und Midgard, das unsere Erde bezeichnet. Hinein kommt man nur, indem man den Todesfluss Gjöll und die goldene Brücke Gjallarbrú überquert, die von Modgud bewacht wird. Zusätzlich wird der Eingang zu Hel noch von dem Höllenhund Garm beschützt.

Der Wohnsitz der Riesin trägt den Namen Eljudnir (Elend), ihr Tisch heißt Hungr (Hunger), ihr Messer Sultr (Verschmachtung) und ihre Türschwelle Fallandaforad (fallende Gefahr). Dazu hat sie noch das Bett Kor (Sarg) und einen Bettvorhang Blikjandabol (blinkendes Unheil). Hels Diener sind die Magd Ganglot (Trägtritt) und der Knecht Ganglati (Langsamtritt).


  • Ägyptische Mythologie

Eine weniger bedrohliche Meinung vom Jenseits hatten die Ägypter. Ihr Sonnengott Re wurde jeden Morgen im Osten neu geboren, zog dann über den Himmel und wurde dabei stetig älter, bis er schließlich am Abend in die Unterwelt hinabstieg, um am Morgen verjüngt wieder im Osten aufzusteigen.

Die Toten wurden jedoch nicht wie der Gott wieder geboren, sondern kamen vor ein Totengericht, wo sie zweiundvierzig Totenrichtern von ihrem Leben auf der Erde erzählten. Danach wurden sie von dem Gott der Mumifizierung, Anubis, zur nächsten Prüfung geleitet. Dort wurde das Herz eines jeden gegen eine Straußenfeder aufgewogen. War das Herz leichter, so wurde der Tote weiter zum Herrscher des Totenreichs, Osiris, geführt. Andernfalls endete er als Schmaus für das Mischwesen Ammit. Sie ist ebenfalls eine Göttin, die meist als eine Mischung aus Krokodil, Löwe und Nilpferd dargestellt ist.

Der ganze Vorgang wird von Thot, dem Gott des Mondes und der Schreiber protokolliert, der auch als Herrscher über die Zeit gilt.

Die Straußenfeder, gegen die das Herz des Verstorbenen aufgewogen wird, ist das Symbol der Göttin Maat, die dem Totengericht ebenfalls beiwohnt.

(Von links nach rechts): Der Schreiber Hunefer wird nach seinem Tod von Anubis zum Totengericht geführt und sein Herz wird gewogen, danach wird er zu Osiris gebracht.

Der Körper eines Toten wird, wie weithin bekannt, mumifiziert. Dies ist ein langwieriger Vorgang, bei dem die Leiche zuerst ausgetrocknet und anschließend mit Leinen fest umwickelt wird. Das dient dazu, dem Toten im Jenseits einen Körper zu verschaffen, da ein Lebewesen, nach Vorstellung der Ägypter, nur mit einem Körper überleben kann. Zusätzlich legte man in das Grab noch Kleidung und Nahrung, damit der Verstorbene auch nach dem Tod noch leben konnte.

Pharaonen wurden genauso begraben mit dem Unterschied, dass ihre Gräber viel prunkvoller ausgestattet waren.


  • Christentum
Das jüngste Gericht von Michelangelo
Das jüngste Gericht von Michelangelo

Dem Glauben an ein Totengericht folgten auch die Christen. Ihrer Meinung nach, wird der Tag kommen, an dem jeder Mensch vor einem Gottesgericht Rechenschaft ablegen muss. Dabei wird die Macht des Bösen und des Unrechts auf der Welt gebrochen. So ist das Jüngste Gericht ein Zeichen der Hoffnung.

Im Matthäusevangelium wird Christus als der Weltenrichter dargestellt, während im Johannesevangelium das Licht Gottes erstrahlt und so die Wahrheit und die Finsternis offenbart. Gleich ist jedoch bei beiden Darstellungen, dass die Macht des Bösen verbannt wird


  • Judentum

Im Judentum besteht ebenfalls der Glaube an das Gottesgericht. Vom Leben danach gibt es zwei verschiedene Versionen, die jedoch beide auf der Vorstellung aufbauen, dass der Tod wie die Nacht zwischen zwei Tagen ist und es nach ihm mit dem ewigen Leben weitergehen wird.

Die einen glauben, dass der Verstorbene nach dem Tod sofort vor das Gericht Gottes treten muss. Deshalb beten die Angehörigen zu ihrem Gott, um ihn gnädig zu stimmen.

Die anderen sind der Überzeugung, dass am Jüngsten Tag alle Toten wieder auferstehen werden. Deswegen ist den Juden die Totenruhe heilig und die Toten werden nicht verbrannt.


  • Islam

Die Moslems leben in der Vorstellung, dass das gesamte Leben von Allah, ihrem Gott, geplant ist. Also wurde auch das Sterbedatum von ihm festgelegt. An diesem Tag ruft er den Toten zu sich ins Jenseits, den Paradiesgarten. Dorthin wird der Mensch von den zwei Todesengeln Munkar und Nakir gebracht. Auf dem Weg fragen sie ihn über den Glauben aus. Antwortet er richtig und bekennt sich mit dem Glaubensbekenntnis zum Islam, so darf er eine Brücke überqueren, die dünner als ein Haar und schärfer als ein Schwert ist. Ist der Mensch ein gläubiger Muslim, kommt seine Seele unbeschadet auf der anderen Seite, dem Paradiesgarten an. Alle anderen stürzen von der Brücke in die Hölle.

Heutzutage wird diese Vorstellung nicht mehr so streng gesehen. Allah macht die „Ungläubigen“ zwar für ihren Glauben verantwortlich, lässt dabei aber Barmherzigkeit und Gnade walten.


  • Hinduismus

Hindus denken, dass sie nach dem Tod in einem anderen Lebewesen wiedergeboren werden. Haben sie in ihren früheren Leben viel Gutes getan, so sammeln sie positives Karma. Umgekehrt können sie aber auch negatives Karma sammeln. Das Karma ist ausschlaggebend dafür, in welcher Gestalt der Hindu wiedergeboren wird. Das Ziel der Hindus ist es, den ewigen Kreislauf aus Leben, Tod und Wiedergeburt zu durchbrechen. Jeder versucht dabei so viel gutes Karma wie möglich zu sammeln, um dem Kreislauf entfliehen und ins Moksha eintreten zu können. Dort möchte er ewigen Frieden finden und eins mit dem Göttlichen werden.


  • Buddhismus

Auch Buddhisten werden wiedergeboren. War man ein schlechter Mensch, so wird man wahrscheinlich als Dämon, Gespenst oder in Form einer anderen, eher abstoßenden Kreatur zurückkehren. Umgekehrt wird man vielleicht ein Halbgott, Gott oder ein anderes, freundliches Geschöpf.

Im Buddhismus gilt es aber nicht, Karma zu sammeln, sondern kein Karma zu hinterlassen, da man Karma im Prinzip verursacht, um den Zustand der Erleuchtung zu erreichen. Dies funktioniert am besten durch Meditation und Loslösung von allen irdischen Empfindungen. Hat ein Buddhist das geschafft, beendet er den Kreislauf und tritt ins Nirwana (wie das Moksha im Hinduismus) ein. Das Nirwana ist allerdings kein Ort, sondern ein Zustand, in dem alle menschlichen Gefühle und Wünsche überwunden sind. Damit möglichst viele Menschen in diesen Zustand kommen können, gibt es eigens dafür Lehrer, die Lamas genannt werden.


Wie diese Beispiele gezeigt haben, gibt es viele Ähnlichkeiten zwischen den verschiedenen Religionen. Allerdings gibt es genauso viele Unterschiede.

Eines ist jedoch fast immer gleich: Irgendwie geht es nach dem Tod weiter. (Anmerkung vom Setza: Lebbe gehd weidaaa!!!)